Ein Hor­rido der Els­beere 2011

BONN: Am Sams­tag den 12. März 2011 “drück­ten” die Jäger und Jäge­rin­nen der Kreis­jä­ger­schaft Bonn -wie auch im Vor­jahr- gemein­sam mit dem “Ver­ein der Wald­freunde Sankt Huber­tus 1926 Bonn-Duis­dorf-Hardt­berg e.V.” und vie­len ande­ren Hel­fern und Ver­ei­nen durch den Kot­ten­forst, um den “Stadt­wald” von weg­ge­wor­fe­nem Wohl­stands­müll zu befreien. Prak­ti­scher­weise konnte eine acht­los weg­ge­wor­fene Schub­karre beim Abtrans­port eines “auf­ge­spür­ten” Wasch­beckens noch ihren letz­ten Dienst erweisen.

Im Anschluss an die umwelt­freund­li­che Akti­vi­tät, wurde der “Baum des Jah­res 2011” gepflanzt. Die Els­beere wurde in die­sem Jahr von der “Sankt Huber­tus Schüt­zen­bru­der­schaft 1911 e.V.” gespen­det. Die Jagd­horn­blä­ser der Jäger­schaft Bonn beglei­te­ten die gut besuchte Ver­an­stal­tung musi­ka­lisch. Der Vor­sit­zende, Rein­hard Wolf, und Geschäfts­füh­rer der Jäger­schaft Bonn, RA Michael Witsch, för­dern die gewach­sene und inzwi­schen enge Bezie­hung der Jäger­schaft zu den natur­ver­bun­de­nen Ver­ei­nen. Gemein­sam wird bei die­sen Aktio­nen ein nach­hal­ti­ges Bild zum Erhalt unse­rer Natur und Umwelt aus­ge­strahlt. Forst­di­rek­tor Achim Urmes wies die zahl­rei­chen Gäste sach­kun­dig und unter­halt­sam in die Beson­der­hei­ten der lei­der recht unbe­kann­ten Els­beere ein. Der som­mer­grüne Laub­baum ist eine Pflan­zen­art aus der Gat­tung der Mehl­bee­ren (Sor­bus) in der Fami­lie der Rosen­ge­wächse. Die Blü­te­zeit, in der der Baum feu­rig rot blüht, liegt im Mai bis Juni. Die eiför­mi­gen, zuerst oliv­grü­nen und spä­ter brau­nen Früchte der Els­beere waren bereits im Mit­tel­al­ter begehrte Hil­fen gegen Magen- und Darm­er­kran­kun­gen. Keine andere Frucht hat soviel Vit­amin “C”, wie die Els­beere. Theo­lo­gen der Luther­stadt Wit­ten­berg kür­ten den Baum im Jahr 1999 zum “Luthe­rin-Baum”, da Frau Luther die adstrin­gie­ren­den (blut­stil­len­den / ent­zün­dungs-hem­men­den) Früchte gerne aß. Der Baum domi­niert in kei­ner Wald­ge­sell­schaft und tritt eher ver­ein­zelt auf. Lei­der wurde er wegen sei­ner rauen Rinde oft mit schlecht gewach­se­nen Eichen ver­wech­selt und uner­kannt gefällt. Sein Holz gehört aller­dings zu den här­te­sten und edel­sten Euro­pas und gibt ein wun­der­ba­res Klang- und Instru­men­ten­holz ab. Bis 100.000 Euro kön­nen pro Fest­me­ter erzielt wer­den. Wegen sei­ner Genüg­sam­keit und gerin­gen Ansprü­chen an den Was­ser­haus­halt und Wär­me­be­la­stung, ist der Baum auch für forst­lich pro­ble­ma­ti­sche Stand­orte gut geeig­net. Er ist unemp­find­lich gegen­über Schäd­lin­gen und lie­fert durch die För­de­rung eines aus­ge­wo­ge­nen Arten­spek­trums (Schmetterlinge/ Glie­der­tiere) einen Bei­trag zur Bio­di­ver­si­tät. Im Elsaß schätzt man den Baum. Dort stellt man aus den Früch­ten einen schle­hen­ähn­li­chen Schnaps (Ali­sier) her. Der Baum ist auch als “Köni­gin der Obst­brände” bekannt. Die Els­beere ist eine äußerst begehrte Wild­obstart (Eng­lisch: wild -ser­vice-tree). Er ist also ein kom­men­der Baum im Zei­chen des Kli­ma­wan­dels und ver­dient die Beach­tung der Jäger­schaft im Rah­men der Revier­pflege (Mast­baum / Zusatzäsung).

(Text: Olaf Leidreiter)

Zum Foto (von links nach rechts)
Links: Forst­di­rek­tor Achim Urmes
Mitte: Vor­sit­zen­der Ver­ein “Wald­freunde Sankt Huber­tus 1926 Bonn/Duisdorf/Hardtberg e.V.” Klaus Deckert
Rechts: 1.Brudermeister “Sankt Huber­tus Schüt­zen­bru­der­schaft 1911 e.V.” Die­ter Augustintschitsch
im Hin­ter­grund Jagd­horn­blä­ser der Jäger­schaft Bonn

zurück zur Über­sicht (Archiv)