Datum: 03.10.2009
Vereinigung der Jagdreiter und Jägerschaft am Tag der Wiedervereinigung
Am Samstag, dem Tag der Wiedervereinigung Deutschlands, trafen sich Jagdhornbläser und Jagdreiter sowie Ausflugsgäste an der Burg Münchhausen in Wachtberg-Adendorf. Die erstmals 893 urkundlich erwähnte ehemalige Wasserburg beherbergt heute den “Meckenheimer- Reiter Club (MRC)” sowie ein ansprechendes Restaurant. Mit großem Aufgebot, weit über 20 Reitern, begann unter Jagdhornklängen eine stilisierte “Parforcejagd” rund um die Burg und Umgebung. Zuschauer, Besucher und unsere Jagdhornbläsergruppe wurden nach dem Auftakt in offenen Anhängern zu Sammelpunkten gebracht, an denen sich die Vertreter der Jägerschaft und Reiterschar, die einen Rundparcours ritt, immer wieder zusammenfanden. Dabei wurde die reitende “Jagdgesellschaft” an allen Stationen mit den passenden Bläsertönen begrüßt. Insgesamt sowohl für alle Reiter, Nichtreiter, Jäger, Groß und Klein, Alt und Jung war es eine interessante und verbindende Veranstaltung.
An der alten Mühle wurde Ross und Reiter, aber auch allen Gästen beim Picknick eine nette Pause gegönnt. Dabei zeigte sich die innige Verbundenheit der Reiter als Vertreter dieser alten Tradition und der heutigen Jägerschaft, reicht doch diese Jagdform vermutlich zurück bis Karl dem Großen. Sie erlebte im Verlauf der Jahrhunderte zahlreiche Wandlungen. Mit der französischen Revolution wurde allerdings alles an den Adel Erinnernde hinweggefegt und die Parforcejagd verboten. Die Hundezwinger ebenso wie die in langen “Ahnenreihen” gezüchteten, spezialisierten Tiere fielen zwar nicht der Guillotine, so doch dem rasenden Mob zum Opfer. Napoleon erkannte die Bedeutung der Reiterjagd für die Nachwuchsgewinnung seiner Kavallerie und führte sie wieder ein.
Übrigens bereitete die reitende Hirschjagd den Damen in England ein derartig großes Vergnügen, dass die Edelfrauen eigene Jagden ausrichteten, von denen Männer ausgeschlossen waren. An diesem Samstag siegte jedoch die “Emanzipation der Männer”. Ein bunt gemischtes Reitervolk brach gegen 13:00 Uhr von der Burg auf und kehrte drei Stunden später wohlbehalten zurück. Ein Stück Wild wurde nicht dargestellt und der Reiterparcours ohne Sprünge über Zäune bewusst einfach gehalten. Zahlreiche Jugendliche und Kinder ritten mit.
Diese Veranstaltung bereitete Besuchern, Jagdhornbläsern und aktiven Reitern gleichermaßen große Freude und kann als Familienausflug für das nächste Mal unbedingt empfohlen werden.
Schauen Sie doch mal in die Fotos oder Videos rein und verschaffen sich einen Eindruck von diesem für alle Seiten gewinnbringenden Erlebnis.