Brauch­tum

Pflege des jagd­li­chen Brauchtums

Beson­ders das jagd­li­che Brauch­tum lie­fert Argu­mente gegen fal­sche oder irrige Mei­nun­gen zur Jagd. Denn, indem man jedes erlegte Stück mit einem Bruch ver­sieht, die soge­nannte Strecke legt und jede erlegte Wild­art mit dem pas­sen­den Horn­si­gnal „ver­bläst“, macht sich jeder Jäger bewusst, dass hier getö­tet wurde, um von der Natur und mit der Natur zu leben. Es geht nicht wie in der Mas­sen­tier­hal­tung oder in einem Groß­schlacht­hof oder einer Fleisch­fa­brik um Gewinn­ma­xi­mie­rung, son­dern um Natur­schutz, Natur­pflege, Tier­schutz, aber auch um Ernte und, zum Bedau­ern aller, seit eini­ger Zeit auch ver­stärkt um Seuchenprävention.

Damit Jag­den wür­dig durch­ge­führt wer­den kön­nen, pfle­gen wir die Bräuche.
Hier ist das Jagd­horn­bla­sen ein Bau­stein, der aber lei­der mit Mühen ver­bun­den ist. Ein regel­mä­ßi­ges Üben ist not­wen­dig, wel­ches in der Gruppe aber leich­ter fällt als allein zu Hause. Des­halb haben sich Blä­ser­grup­pen zusam­men­ge­fun­den: in der Jäger­schaft Bonn sind das die Blä­ser­grup­pen der Hege­ringe Bonn, Beuel, Bad Godes­berg und Rhein­bach und über­grei­fend die Gruppe Kot­ten­forst. Alle diese Grup­pen pfle­gen die tra­dier­ten Jagd­si­gnale, die auch im Anschluss an den jähr­lich statt­fin­den­den Blä­ser­kurs abge­prüft und bei Erfolg mit dem Hut­ab­zei­chen belohnt werden.

Dar­über hin­aus ist das Jagd­horn­bla­sen aber auch ein Grup­pen­mu­si­zie­ren, was vor­aus­setzt, dass sich die Jagd­mu­sik auch zu mehr­stim­mi­gen Vor­trags­stücken wei­ter­ent­wickelt, die dann auch öffent­lich bei Ver­an­stal­tun­gen wie dem Bon­ner Früh­lings­markt, jähr­lich wie­der­keh­ren­den Jäger­mes­sen, Baum­pflan­zun­gen etc. dar­ge­bo­ten werden.

Die Jäger­schaft Bonn hat ein wei­te­res bemer­kens­wer­tes Aus­hän­ge­schild gegen­über ande­ren Jäger­schaf­ten. Hier hat sich näm­lich vor eini­gen Jah­ren ein Jäger­chor gegrün­det, der eben­falls Jagd und Jäger auch bei nicht jagd­li­chen Ver­an­stal­tun­gen vertritt.

Jäger, aber auch Nicht­jä­ger, die Inter­esse an Jagd­mu­sik haben, sind herz­lich ein­ge­la­den, mit zu bla­sen bzw. mit zu sin­gen. Unab­hän­gig von der Jagd zeigt die Erfah­rung, dass man das Jagd­horn­bla­sen auch im fort­ge­schrit­te­nen Erwach­se­nen­al­ter mit über­schau­ba­rem Auf­wand erler­nen kann, um in einer Blä­ser­gruppe zu bestehen und so das gemein­same Musi­zie­ren zu erleben.